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Götz Warnke

Unser Weg zur Wärmepumpe, Teil 3

Der Anschluss der Wärmepumpen-Außeneinheit an die Leitungen ist Feinarbeit [Foto: Götz Warnke]

Ein Bericht von Götz Warnke

Meine Frau und ich rüsten unsere 2004 erbaute Doppelhaushälfte auf eine Wärmepumpe um. Nachdem wir alle möglichen Optionen sondiert und uns über Förderungsmöglichkeiten und -richtlinien informiert haben, liegt nun auch die nicht ganz einfache Suche nach einem entsprechenden Installateur hinter uns, denn wir haben einen passenden Anbieter gefunden.

Kann es also jetzt losgehen – zuerst mit dem Förderantrag für den Heizungswechsel? Nein, kann es noch nicht. Zuerst einmal schickt die Firma einen ihrer Heizungsbauer vorbei, um das Haus noch mal aufzunehmen und eine eigene Heizlastberechnung vorzunehmen. Das ist okay, denn schließlich trägt das Unternehmen die Verantwortung, wenn bei uns zu kleine Heizungen eingebaut werden und es daher im Winter zu kalt bleibt. Am 10. September steht der Fachmann pünktlich vor der Tür. Er vermisst die Räume sowie Heizkörper, und stellt als erster fest, dass einige unserer Heizkörper sogar nur 11er statt 21er sind. Ebenso sondiert er mögliche Leitungswege vom Stromanschluss des Hauses bis zur Wärmepumpe und fotografiert alles. Nach rund zwei Stunden ist er fertig.

Bis dann auch die Heizlastberechnung fertig ist, dauert es noch eine Weile. Die entsprechende Nachricht erreicht mich während einer Reise, und zwar in Form des Hinweises, dass bei mir nach den Berechnungen noch acht Heizkörper gegen größere ausgetauscht werden müssen. Das habe ich erwartet, und der Paketpreis von gut unter € 4.000,– für neun Heizungen inkl. Montage und MwSt. ist durchaus fair, auch wenn er die Kosten des Gesamtprojekts nochmals erhöht. Ich lasse mir die Liste der Heizkörper und die Heizlastberechnung schicken – die Firma scheint etwas überrascht über so viel wohl unerwartetes Detailinteresse, aber es klappt. Bei zwei 33er-Heizkörpern stelle ich fest, dass sie die Platzverhältnisse verschlechtern – breitere oder höhere 22er Heizkörper würden auch die für den Raum benötigte Wattzahl liefern können. Die dritte Heizung unter einem niedrigen Fenster ist eine glatte Fehlplanung: durch ihre Höhe würde sich das Fenster gar nicht mehr öffnen lassen. Nachdem die Planungen korrigiert sind, gebe ich mein Okay zu diesem Zusatzauftrag, der natürlich auch erst wirksam wird, wenn die KfW unseren Förderantrag genehmigt hat.

Ende September bekommen wir online von unserer Heizungsbaufirma eine Anleitung für die Antragstellung bei der KfW und weitere Unterlagen, die wir bei der KfW hochladen müssen. Wir registrieren uns am Sonntagabend bei der KfW, füllen den Antrag aus, und laden die Dokumente hoch. Alles geht leicht, unkompliziert, und schon 15 Minuten nach der Registrierung haben wir den Förderbescheid – anscheinend hat um diese Uhrzeit die gesamte KfW-IT nur für uns gearbeitet.

Erst mit der Förderzusage der KfW ist unser Vertrag mit der Heizungsbaufirma gültig. Am 24.10. ist nun unser Heizungsumbau geplant, doch den Termin kann die Heizungsfirma nicht halten. Aber plötzlich geht es sogar noch früher, weil ein Montageteam frei geworden ist: Am Montag, dem 21.10. sollen die Arbeiten beginnen und drei Tage dauern. Für die Vorarbeiten sollen in der Woche zuvor das Gartenbauteam und der Elektriker kommen. Am Montagabend der 42. Kalenderwoche ruft der Disponent des Gartenbauteams an und fragt, ob das Team am nächsten Morgen kommen könne. Klar, kein Problem. Eine halbe Stunde später ruft der Disponent wieder an – ob es denn auch Mittags gegen 13 Uhr ginge? Ich erkläre, dass wir wegen eines auswärtigen Termins um 16:30 Uhr das Haus verlassen müssten – angeblich kein Problem.

Am nächsten Mittag um ca. 13:30 Uhr erscheint ein Team von drei polnischen Arbeitern aus Braunschweig – die Verspätung geht wegen der Entfernung in Ordnung. Die drei legen sich mächtig ins Zeug, errichten die Basis für die Wärmepumpe, graben per Hand den Leitungsgraben, machen die Kernbohrung, legen die Leitungen vom künftigen Standort der Wärmepumpe ins Haus und klaren anschließend alles so auf, wie es ein gartenliebender Hausbesitzer nicht besser machen könnte. Und natürlich sind sie nicht um 16:30 Uhr, sondern erst um 18:30 Uhr fertig – wir müssen unseren Termin kurzfristig absagen. Wenn solche Disponenten auch nur halb so gut wären wie diese Arbeiter …

Nachdem der Elektriker am Freitag wegen Krankheit absagen musste, geht es am Montag richtig los: Material-Lieferungen sind ab 07:00 Uhr angekündigt; um 07:05 Uhr kommt ein LKW mit zwei Paletten Heizkörper – das fängt schon mal gut an! Die Paletten finden einen trockenen Platz in unserem Carport, da meine Frau mit dem Auto ins Büro gefahren ist. Um 07:40 Uhr treffen zwei Handwerker ein; sie kommen aus Lübeck und machen einen kompetenten Eindruck. Etwas erstaunt sind sie, dass die WP noch nicht da ist. 09:10 Uhr: ein kleiner Sprinter liefert noch elektrische Geräte; zugleich kommt ein großer LKW, der das Außengerät der Wärmepumpe, die Wasserspeicher und weitere Technikteile abliefert. Unter denen sind auch die Einzelteile einer zweirädrigen Transportkarre. Die ist neu und muss erst einmal zusammengebaut werden, damit die Monteure die ca. 180 kg schwere Wärmepumpe über den Rasen zum Aufstellungsort schieben können. 10:30 Uhr steht die Wärmepumpe auf ihrem Sockel und ist an die Verbindungsstücke angeschlossen; auch wenn sie noch nicht läuft, wird nun die Gasheizung stillgelegt und abgebaut – für die nächsten Tage gibt es erst einmal keine Heizung und kein Warmwasser.

  • Dienstag ist klar, dass der Heizkörper-Lieferant, immerhin zugleich ein großer deutscher Heizungs-Produzent, nicht nur zum Teil falsche Heizkörper geliefert hat, sondern einige Heizflächen sogar gar nicht – peinlich, peinlich. Und das „Schönste“: in den kommenden Tagen ist auch kein Ersatz lieferbar. Der Arbeitstag vergeht damit, dass die beiden Handwerker unüberhörbar fleißig im Keller werkeln.
  • Mittwoch morgens bin ich gerade „in Jack und Büx“, als um 07:00 Uhr zwei Elektriker vor der Tür stehen. Wohin und wie sie die Leitungen verlegen sollen, ist ihnen nicht trotz der ausführlichen „Geländeaufnahme“ durch den Fachmann am 10.09. nicht ganz klar. Aber einige kurze Erklärungen zur räumlichen Situation im Keller reichen, und die Profis wissen Bescheid. Einige Stunden später liefern sie eine durchdachte und überzeugende Elektroinstallation ab. Allerdings hat das zeitweilige Abschalten des Stroms die Heizungsbauer ausgebremst.
  • Donnerstag müssen daher die beiden Heizungsbauer wieder kommen. Am Abend des Tages haben sie die erlösende Nachricht: die Wärmepumpe läuft; es gibt wieder Heizung und Warmwasser. Leider müssen wir im Laufe des Abends feststellen, dass zwar das Warmwasser funktioniert, die Heizung aber noch nicht.
  • Freitag sind die Heizungsbauer wieder da, um noch Restarbeiten zu erledigen. Das Heizungsproblem ist in kürzester Zeit behoben. Meine Frau und ich freuen uns über unser Haus, das die Wärme so gut hielt, dass wir auch nach vier Tagen ohne Heizung nicht frieren mussten, und über unsere nun gut funktionierende Wärmepumpe.

Doch was wird jetzt mit den Heizkörpern?

Nächste Woche: Unser Weg zur Wärmepumpe, Teil 4