Eine Zusammenfassung von Jörg Sutter
Die Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) in Berlin mit der Forschungsgruppe Solarspeichersysteme um Johannes Weniger hat eine 2025er Aktualisierung der Stromspeicherinspektion herausgebracht. Das Ganze steht kostenlos zum Download bereit.

[Quelle: HTW Berlin]
In jährlicher Erscheinungsweise beschäftigt sich die HTW mit dem Markt für Heim-Batteriespeicher. Der Bericht in diesem Jahr ist weitaus umfangreicher als 2024 und zählt nun 89 Seiten. Ein Zusatzkapitel ist im Vergleich zum Vorjahr neu eingefügt worden: Die HTW hat gemeinsam mit dem KIT (Karlsruhe Institute of Technology) ein Testverfahren entwickelt, das die Qualität von prognosebasiertem Laden einordnen und bewerten lässt. Dazu im Weiteren mehr.
Tests mit neuen Rekorden
In diesem Jahr sind insgesamt 22 Heimspeichersysteme in dem Test angetreten; sie wurden von 17 Herstellern zur Verfügung gestellt. Wie im Vorjahr wurden Leistungsklassen von 5 und 10 kW getestet. Als grundsätzliches Ergebnis konnten die Spitzen-Effizienzen wieder von den gleichen Herstellern erreicht werden wie im Vorjahr, darunter RCT Power, Fronius und Kostal. Hier besteht offensichtlich (noch?) ein technologischer Vorsprung, denn nur GoodWe und Fox ESS haben es als chinesische Speicherhersteller überhaupt in die Spitzengruppe geschafft. Die Technologieführerschaft liegt heute klar in europäischer Hand.
Einen neuen Wirkungsgradrekord hat ein innovativer Batteriespeicher von SAX Power erreicht: Dieses Gerät besitzt für 24 Batteriestränge je eine eigene Leistungselektronik und vermindert damit Umwandlungsverluste – ein Indiz, dass hier noch technologische Steigerungen möglich sind, die konkret dem Kunden weniger Verluste und damit mehr nutzbaren Strom zur Verfügung stellen.
Wichtig ist ein guter Wirkungsgrad von Speicher und Wechselrichter vor allem im niedrigen Leistungsbereich, denn jeder Heimspeicher hat typischerweise nachts eine lange Entladezeit, in der das Gerät den Standby-Verbrauch des Hauses deckt. Dieser Verbrauch von Radioweckern, Handyladern, Internet-Router etc. liegt meist nur im Bereich von wenigen Hundert Watt. Und hier zeigen sich große Unterschiede bei den Geräten, wie Bild 2 zeigt: Während die besten Geräte im Test 86 % Wirkungsgrad erreichen, schneiden schlechte Systeme hier mit 54% (und damit einem Verlust von fast der Hälfte) schlecht ab. Durch den Einsatz eines effizienten Systems können Betreiber also richtig Geld sparen.

[Bild: HTW]
Das „prognosebasierte Laden“, also die Entscheidung eines Batteriesystems, aus einer Vorschau in die kommenden Stunden das Laden des Speichers zu beginnen, wird in Zukunft wichtiger werden. Zum einen wird hier oft der Wetterbericht zugrunde gelegt, zum anderen müssen jetzt neue Randbedingungen erfasst werden: Mit dem neuen Solarspitzengesetz wird die Stromeinspeisung ins öffentliche Netz bei negativen Strombörsenpreisen nicht mehr vergütet. In diesen Stunden macht es also Sinn, den Batteriespeicher mit Solarstrom zu laden. Dafür hat die HTW gemeinsam mit dem KIT einen Test für solche Energiemanagementsysteme entwickelt, welche die Steuerung eines Batteriespeichers übernehmen. Diese unterscheiden sich erheblich in den erhobenen Daten, aber auch in der Taktung der Steuerung: Ein System aktualisiert den Ladeplan alle 10 Minuten; ein anderes tut das nur stündlich. Auch auf die Lebensdauer der Batterie hat eine intelligente Ladung eine Auswirkung: Ein langes „Rumstehen“ einer vollen Batterie sollte möglichst vermieden werden: Dies schaffen die neuen Systeme mit intelligenter Regelung und verlängern damit auch die langjährige Nutzungszeit des Speichers.

[Bild: Kostal]
Damit sind einige wichtige Aspekte und Erkenntnisse der aktuellen Stromspeicherinspektion beschrieben. Der Bericht selbst gibt noch viel mehr Aufschluss über die Marktentwicklung, die Verhältnisse der Speichergrößen, die konkreten Testaufbauen und natürlich die Effizienz-Ergebnisse der verschiedenen Systeme.
Die „Stromspeicherinspektion 2025“: Download und Lesen des Berichtes lohnen sich.