
Ein Überblick von Götz Warnke
Das E-Auto-Jahr 2025 wird uns wieder eine Menge an neuen Fahrzeugen bringen. Das besondere ist, dass auch viele Fahrzeuge im Preissegment der Unteren-Mittelklasse oder der Kleinwagen ihren Weg zu den Autotestern oder sogar zu den Kunden finden. Das liegt z.T. auch daran, dass zwar neue Fahrzeuge bereits im vergangenen Jahr vorgestellt, aber die Auslieferung auf 2025 verschoben wurde, um diese Fahrzeuge jetzt auf die gestiegenen CO2-Flottenziele dieses Jahres anrechnen lassen zu können.
Doch bevor wir uns den Neuen zuwenden, ist es Zeit, den von uns Gegangenen zu gedenken: die E-Autos der frühen Pionier-Generation, die inzwischen ihr Produktionsende erreicht haben. Allen voran geht da die Renault ZOE, den ersten in Großserie gebauten E-Kleinwagen. Für viele ist sie der Einstieg in die Elektromobilität gewesen, hat durch ihren Preis den Kauf eines E-Autos überhaupt erst ermöglicht. Und auch heute noch ist die kleine Französin eine gute Begleiterin für Fahrten in der Stadt oder Region.
Auch KIAs e-Soul und e-Niro, langjährige Begleiter der E-Mobilität, müssen verschwinden, denn mit dem KIA EV3 rollt bereits der Nachfolger an. Audi schickt seinen technisch „angegrauten“ Audi Q8 e-tron in Rente. Und der Jaguar I-Pace, bisher das einzige elektrische Modell des Herstellers, ist wie seine fossilen Geschwister vom Markt verschwunden, um in 2026 einer neuen, rein elektrischen Jaguar-Familie Platz zu machen. Last but not least hat sich auch ein ganz alter Bekannter davongemacht: der Nissan Leaf, seit 2010 auf den Straßen, und ab 2017 auch in 2. Generation, hat das Produktionsende erreicht.
Doch nun zu den wichtigsten E-Autos des Jahres 2025:
Audi
Audi schickt endlich den A6 e-tron ins Rennen, ein Fahrzeug auf der Premium Plattform Electric (PPE) und mit 800-Volt-Technik. Als Kombi ist er heute einer der wenigen seiner Art, als Limousine glänzt er mit einem noch besseren cw-Wert (0,21). Leistungen von bis zu 315 kW, Netto-Akkukapazitäten von rund 95 kWh und Höchstgeschwindigkeiten über 200 km/h zeigen schon: das ist kein Billigheimer.
BMW
Die Münchener haben ab 2025 eine „Neue Klasse“ angekündigt. Erstes Fahrzeug dieser Klasse soll ein neuer BMW iX3 werden. Doch außer ein paar stylischen PR-Bildern weiß man nur, dass auch dieses Fahrzeug eine 800-Volt-Architektur haben wird, wie sie in teureren E-Autos derzeit zum Standard wird.
BYD
Der inzwischen größte E-Auto-Hersteller der Welt, dessen Europa-Offensive wohl nicht so erfolgreich und daher nicht ganz nach Plan verläuft, bringt nach dem Seal jetzt den Sealion 7 auf die Straßen. Das SUV-Coupe gibt es in zwei verschiedenen Versionen, die Ladezeiten der Blade-Batterie sollen im Bereich 30-80% bei nur 24 bzw. 18 Minuten liegen, die Reichweite nach WLTP zwischen 482 und 502 km. Die Höchstgeschwindigkeit des teureren Allradlers beträgt 215 km/h. Die Preisliste beginnt bei rund € 48.000, womit das Fahrzeug auf den Tesla Y zielt.
Citroen
Der Citroen ë-C3 Aircross, die SUV-Variante des im vergangenen Jahr gestarteten ë-C3, kommt erst dieses Jahr auf den Markt. Das Fahrzeug kann bis zu sieben Sitze bieten, hat eine Leistung von 84 kW, einen Akku von 44 kWh und kostet ab € 26.490,– .
Die Premium-Tochter DS Automobiles, ebenfalls Teil des Stellantis-Konzerns, präsentiert auf der konzerneigenen Plattform STLA Medium den DS N°8: Leistungen 169-257 kW, Akkupakete 74 oder rund 97 kWh, cw-Wert 0,24. In der kleinsten Motor- und Speicher-Version soll der Verbrauch bei nur 12,4 kWh/100 km liegen.
Cupra
Die Spanier stellen mit dem Raval wohl in der 2. Jahreshälfte den ersten Kleinwagen auf der VW-Konzern eigenen Plattform MEB-small vor, auf der auch der VW ID 2 entstehen soll. Technische Daten sind noch rar; die Preisliste dürfte bei 25.000-26.000 € beginnen.
Fiat
Die Italiener, die inzwischen zum Stellantis-Konzern gehören, bringen den Fiat Grande Panda auf den Markt, der stilistische Anleihen nimmt an den ersten Panda-Generationen, die ab 1980 gebaut wurden. Die Plattform ist die gleiche wie bei den Konzerngeschwistern Citroen ë-C3 und Lancia Ypsilon (s.u.). Beim Grande Panda gesellt sich zum 83-kW-Motor ein 44-kWh-LFP-Akku.
Ford
Der neue Puma Gen-e ist der elektrische Nachfolger von Fords Erfolgsmodell Puma. Das Auto im SUV-Stil hat einen Akku von 43 kWh und einen Motor mit 128 kW.
Auch der neue Ford Capri, dessen Produktion Mitte Oktober in Köln angelaufen war, wird jetzt vermehrt auf den Straßen zu sehen sein. Im Gegensatz zu seinem Ahnherren, einem zweitürigen Sportwagen, handelt es sich jetzt um ein viertüriges SUV. Er basiert auf der VW-MEB-Plattform, hat in der mittleren Version einen 210-kW-Motor, einen 77-kWh-Akku und eine maximale Ladeleistung von 135 kW.
Hyundai
Die Koreaner bringen mit dem Inster einen Kleinwagen auf den Markt, der auch als „Stadtauto“ beworben wird. 71 kW Leistung, 42 kWh Akku und eine WLTP-Reichweite von 327 km sind dafür auch mehr als ausreichend. Die Gelände-Version Cross hat sogar 85 kW Leistung und einen 49 kWh Akku, aber wann sind Sie das letzte Mal im Gelände gefahren?!
Geradezu gegensätzlich dazu kommt der Riesen-SUV Hyundai Ioniq 9 mit einer Akku-Kapazität von 110 kWh.
KIA
Die Konzernschwester von Hyundai bringt den EV3 und rundet damit die Fahrzeugpalette im Kleinwagensegment vorerst ab. Denn der KIA EV2 wird wohl frühestens im letzten Quartal 2025 vorgestellt und nicht vor 2026 auf den Straßen sein. Ähnlich dürfte die Situation beim EV4 sein, einer Limousine, von der es kaum belastbare Daten gibt, und die der Konzern als „Conzept“ bezeichnet. Anders bemi KIA EV5, einem Kompakt-SUV, der seinem großen Bruder EV9 ähnlich sieht. Wie der Große so hat auch der Kleine eine 800-Volt-Architektur: Motoren ab 160 kW, Akkus ab 64 kWh.
Den 2. Teil mit vielen interessanten Fahrzeugen lesen Sie in der nächsten DGS-News.