Ein energetischer Rück- und Ausblick aus Sicht der DGS von Jörg Sutter

Fast drei Wochen ist das neue Jahr schon alt, doch lohnt es sich aus meiner Sicht, einige Zahlen und Erreichtes aus dem vergangenen Jahr zu betrachten, ist es dich die Basis für unsere Arbeit in diesem Jahr 2024.

Solarmarkt und Energiewende
Während es im Bereich der Windkraft noch immer schleppend vorangegangen ist, ist die Photovoltaik in 2023 über sich hinausgewachsen: Statt der im EEG vorgesehenen neun Gigawatt Zubau an neuen Anlagen wurden nach Angaben des Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) rund 14 Gigawatt realisiert. Das ist mehr als das aktuelle EEG-Ziel von 13 GW, das für 2024 erreicht werden soll. Ein riesiger Erfolg, nicht zuletzt auch den Vereinfachungen zu verdanken, die mit dem EEG 2023 und z.B. der Steuerbefreiung für private Anlagen verbunden waren und sind.

Die Solarthermie hatte es da schon schwerer: Im privaten Bereich ist dieser Sektor weiter zurückgegangen, jedoch kamen die solarthermischen Großanlagen voran. Aktuelle Marktzahlen sind hier leider noch nicht verfügbar.

Bei der Windenergie konnten im vergangenen Jahr Onshore 745 neue Anlagen mit gesamt 3,6 Gigawatt zugebaut werden. Insgesamt stehen in Deutschland an Land damit 61 Gigawatt an Windleistung.

Die Zahl der Stromspeicher hat sich im vergangenen Jahr gar verdoppelt, der BSW beziffert die gesamte Speicherkapazität jetzt auf 12 Gigawattstunden. Insgesamt sind eine Million Speicherbatterien bereits installiert.  

Insgesamt also ist die Energiewende damit im vergangenen Jahr deutlich vorangekommen, im Gesamtjahr betrug der Anteil der erneuerbaren Energien an der öffentlichen Stromerzeugung rund 50 Prozent. Betrachtet man die Monatszahlen genauer, sieht man eine Steigerung, denn zum Jahresende hin wurden teils sogar über 60 Prozent EE-Strom-Anteil erreicht. Ziel der Bundesregierung sind nach wie vor 80 Prozent bis zum Jahr 2030.

DGS-Aktivitäten
Die DGS hat im vergangenen Jahr viele Aktivitäten ausgebaut. Projekte wie PVLOTSE II, der Landesverbände und Solarzentren, dazu viele Vorträge, Schulungen und Aktionen der Sektionen haben uns sichtbar gemacht und unser Anliegen, die Energiewende voranzubringen, praktisch umgesetzt. Nicht zu vergessen: Die vielen Aktivitäten im Hintergrund, die oft nicht so sichtbar sind! Viele überzeugende Einzelgespräche von engagierten Sektionsvertretern, die Presse- und auch die Gremienarbeit, die auf vielen Schultern verteilt von VDE-Normungskreisen bis zu Beiräten für Veranstaltungen und ähnlichem reicht. Ein großes Dankeschön an dieser Stelle an alle, die hier im letzten Jahr im Namen der DGS tätig waren.

Belohnt wurde dieses große Engagement ebenfalls – allein schon in einer weiter konstant steigenden Mitgliederzahl, die zum Jahreswechsel die Marke 3.600 überschritten hat. Das verschafft uns mehr Gewicht, aber auch natürlich größere finanzielle Spielräume.

Organisatorisches bei der DGS
Auch organisatorisch sich im Jahr 2023 in unserem Verband vieles verändert. Die wichtigste Zäsur war sicherlich die Wahl des neuen Präsidiums. Bernhard Weyres-Borchert und Bernd Rainer Kasper haben nach langjährigen großartigem Engagement Ihre Ämter zur Verfügung gestellt, Torsten Lütten und Frank Späte haben übernommen. Vivian Blümel und Götz Warnke sind weiter im Präsidium dabei und garantieren Kontinuität.
Ein halbes Jahr nach der Wahl des Präsidiums lässt sich festhalten: Die Arbeit läuft sehr engagiert, die „Schlagzahl“ ist hoch und eine intensive Kommunikation ist sichergestellt. Regelmäßige Online-Treffen und eine Projekt- und Aufgabenabstimmung online über MS-Teams sind hier gute Werkzeuge. Neue Schwerpunkte sind gesetzt; viele Umsetzungen wurden schon im vergangenen Jahr angeschoben, die unseren Verband voranbringen werden.

Auch unsere Geschäftsstelle wurde weiter ausgebaut: Markus Rohm ist nun langfristig bei uns. Und mit Antje Ott-Rabenhorst konnten wir weiter „aufstocken“, um die steigende Zahl von organisatorischen Aufgaben umzusetzen. Nicole Baumann wurde zur zweiten Geschäftsführerin ernannt und organisiert nun professionell und zuverlässig viele Dinge direkt in der Geschäftsstelle.

Auch ein neuer Fachausschuss zum Thema PVT (Photothermie) konnte etabliert werden, einige Sektionen wurden – dank der Unterstützung vor allem von Markus Rohm – wieder aktiver.

An dieser Stelle auch ein herzliches Dankeschön an alle Unterstützer:innen, die sich an unserer Spendenaktion in der Weihnachtszeit (oder auch noch danach) beteiligt haben. Dabei kamen Euros im hohen vierstelligen Bereich zusammen, die wir in diesem Jahr zielgerichtet einsetzen werden.

Die DGS-News und die Sonnenenergie werden ebenfalls aktuell in gute Hände gelegt: Heinz Wraneschitz hat seit Jahresbeginn 2024 bei den DGS-News momentan „den Hut auf“. Die neue Chefredakteurin unserer Zeitschrift SONNENENERGIE ist Ihnen als DGS-News-Leser:innen auch schon bekannt: Tatiana Abarzua wird in diesen Tagen von Matthias Hüttmann eingearbeitet. Damit ist auch dieser personelle Übergang in positivem Gange.

Was kommt in diesem Jahr?
Auf jeden Fall werden wir mit vielen Änderungen konfrontiert, allein schon bei den Randbedingungen der Solarnutzung: Für die Photovoltaik (da sehe ich das am klarsten) kommt das Solarpaket I, die Privilegierung von Steckersolar und auch die neue Produktnorm für Steckersolargeräte wird erwartet. Dazu zahlreiche neue Stufen von Solarpflichten in den Ländern und Änderungen in den Landesbauordnungen. Spannend bleibt in diesem Jahr auch die Preisentwicklung und die Verknüpfung der PV-Anlagen mit steuerbaren Verbrauchern wie Wallboxen und Wärmepumpen, zu der nun auch die Eckpunkte seit Jahresbeginn gültig sind und über die DGS-News ausführlich berichtet hat.

Ich persönlich – und ich hoffe auch Sie – starte mit einem sehr guten Gefühl und viel Motivation ins neue Jahr. Schon heute haben wir die Schlagzahl erhöht: Gerade bei Schulungen, Kursen und Webinaren steht für die nächsten bereits heute ein deutlich größeres Angebot bereit, das auch im Web zu finden ist, beispielsweise bei den DGS-Solarschulen oder der Solarakademie Franken.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein gut verlaufendes Jahr 2024. Bei Fragen oder mit Anregungen zu unserer Arbeit kontaktieren Sie uns oder mich persönlich gerne.